Über 130 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft trafen sich zur Online-Konferenz „Digital Tag – praxisnah und anwendbar“, die vom Hochschulverbund TRIO, dem TZ PULS der Hochschule Landshut und dem Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern veranstaltet wurde.
Von Data Science bis hin zur Veränderungskultur in Unternehmen: Mit vielen spannenden Themen rund um die digitale Transformation beschäftigten sich am 06. Mai über 130 Besucherinnen und Besucher beim diesjährigen Digital Tag. Dabei konnte das Veranstalterteam, bestehend aus dem Technologiezentrum Produktions- und Logistiksysteme (TZ PULS) der Hochschule Landshut, dem Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern (GZDN) und dem Hochschulverbund Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO), an den Erfolg des ersten Digital Tags 2019 anknüpfen. Es bot den Teilnehmenden ein praxisnahes Programm mit Vorträgen und konkreten Anwendungsbeispielen. Dabei wurde jedes Thema aus Sicht der Forschung durch die beteiligten Hochschulen und einen Praxispartner aus der Wirtschaft näher beleuchtet. Diese Kombination ermöglichte den Teilnehmenden verschiedene Blickwinkel auf die unterschiedlichen Fragestellungen.
Nach der Begrüßung durch das Organisationsteam und einer virtuellen Videobotschaft von Judith Gerlach, Staatsministerin für Digitales, starteten die parallel laufenden Panels zu den vier Schwerpunktthemen Data Science, Machine Learning, IoT-Anwendungen und Veränderungskultur. Anschließend beschäftigten sich die Teilnehmenden in einer interaktiven Diskussionsrunde mit den Fragen: Was erwarten wir uns vom Arbeitnehmenden der Zukunft? Welche Kompetenzen zeichnen erfolgreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus? Mit welchen Tools gelingt die Arbeit in Zukunft noch besser? Und wie werden wir effizienter und effektiver?
Mit den anwendungsorientierten Praxisbeispielen am Nachmittag bekamen die Teilnehmenden direkte Impulse für ihr Unternehmen bzw. ihre Organisation an die Hand: von praktischen Methoden zur Prozessoptimierung und -digitalisierung in Unternehmen bis hin zur Vorstellung eines Belohnungssystems via Blockchain zur Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltung stellte zudem der gegenseitige Austausch dar. So wurde mit Hilfe einer Online-Plattform das Netzwerken für die Teilnehmenden ermöglicht. Dadurch konnten Fragen zu zweit oder in der Gruppe rege diskutiert werden. Neben den Referierenden präsentierten sich hier auch die Kooperationspartner des Digital Tags – unter anderem die Stadt Dingolfing, die IHK Niederbayern und die Europaregion Donau-Moldau.
In der abschließenden Keynote sprach Stephan Dörner, Kommunikationsberater bei Finsbury Glover Hering, über die digitale Transformation, und wie es danach weitergehen könnte. Die Digitalisierung unserer Wirtschaft und Gesellschaft sei gut, notwendig und mache diese auch in Krisen-Situationen resilienter, was nicht zuletzt die aktuelle Pandemielage gezeigt habe. Wie es danach weitergehe, sei aktuell reine Spekulation. Dörner untermauerte jedoch seine These, dass der nächste große Trend die Besinnung auf Werte sein könnte. Die spannende Podiumsdiskussion im Anschluss zeigte den Teilnehmenden verschiedene Blickwinkel auf die Thematik und ließ sie das Thema Digitalisierung noch einmal aus anderen Augen betrachten.
Das Veranstaltungsteam freute sich über den zahlreichen Besuch der Veranstaltung und beginnt bereits mit den Planungen für den Digital Tag im nächsten Jahr. Das positive Feedback sowie die Abfrage nach für die Teilnehmenden relevanten Themen lassen die Beteiligten bereits jetzt gespannt ins kommende Jahr blicken. „Der Digital Tag war ein voller Erfolg. Ein solch intensiver Austausch zwischen Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Wissenschaft ist für beide Seiten gewinnbringend. Spannend war der einstimmige Tenor, dass in der aktuellen Situation der Corona-Krise auch eine große Chance zur nachhaltigen Digitalisierung und Prozessverbesserung besteht. Wir sehen, was die Wirtschaft aktuell bewegt und können mit unseren anwendungsnahen Forschungsergebnissen zielgerichtet unterstützen. Da hatten wir mit dem Digital Tag die richtigen Schwerpunkte gesetzt. Wir freuen uns bereits jetzt auf die Veranstaltung im nächsten Jahr – dann wieder mit topaktuellen Themen“, so Prof. Dr. Sebastian Meißner, Leiter des Forschungsschwerpunkts Produktions- und Logistiksysteme der Hochschule Landshut.
An der Außenstelle der Hochschule Landshut arbeiten, lehren und forschen vier Professoren gemeinsam mit ihren Mitarbeitern. Herzstück des TZ PULS ist eine 900 m² große Lern- und Musterfabrik. In begleiteten Führungen können innovative Technologien (Industrie 4.0) und intelligente Produktions- und Logistiksysteme in einer vollständig integrierten Fabrik im Einsatz von Unternehmen gesehen werden. Weiterhin wird ein Einblick in das Thema Lean Production / Lean Logistics gegeben und demonstriert, wie effiziente Prozesse geplant und umgesetzt werden.
Die Hochschule Landshut steht für exzellente Lehre, Weiterbildung und angewandte Forschung. Die sechs Fakultäten Betriebswirtschaft, Elektrotechnik und Wirtschaftsingenieurwesen, Informatik, Interdisziplinäre Studien, Maschinenbau und Soziale Arbeit bieten über 50 Studiengänge an. Das Angebot ist klar auf aktuelle und künftige Anforderungen des Arbeitsmarktes ausgerichtet. Die rund 4.600 Studierenden profitieren vom Praxisbezug der Lehre, der individuellen Betreuung und der modernen technischen Ausstattung. Für Forschungseinrichtungen und Unternehmen bietet die Hochschule eine breite Palette an Projektthemen, die von wissenschaftlichen Fachkräften mit bestem Know-how betreut und umgesetzt werden. Über 120 Professorinnen und Professoren nehmen Aufgaben in Lehre und Forschung wahr.
Transfer und Innovation Ostbayern (TRIO) ist ein Projekt der sechs ostbayerischen Hochschulen. Das Projekt wird aus dem Programm „Innovative Hochschule“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. TRIO sieht sich als Impulsgeber für Innovationen in Ostbayern. Ziel von TRIO ist es, Wissens- und Technologietransfer auszubauen und aktiv zu gestalten und den Austausch zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft in der Region zu verstärken. Die ostbayerischen Hochschulen planen dazu unter anderem, ihre Kompetenzen – schwerpunktmäßig im Bereich Digitalisierung – fächerübergreifend zu bündeln und transparent zu machen.
Das Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern (GZDN) ist ein Verbundkonzept der drei niederbayerischen Hochschulstandorte Passau (INN.KUBATOR), Landshut (LINK) und Deggendorf (ITC1). Gemeinsam entsteht an den drei Standorten eine hochwertige Infrastruktur für Existenzgründer im Bereich Digitalisierung sowie ein tragfähiges Netzwerk mit Strahlkraft auf ganz Niederbayern für Gründer und etablierte Unternehmen. Das GZDN ermöglicht, die bestehenden, komplementären Ausrichtungen im Bereich Digitalisierung und Unternehmertum zusammenzuführen, individuelle Initiativen zu verzahnen, den Gründergeist zu bündeln und sich schlagkräftig aufzustellen, um international führende Unternehmen im Bereich digitale Technologien hervorzubringen. Hierzu vermittelt das GZDN Beratungssuchende an die jeweiligen Netzwerkpartner. Startups bis fünf Jahre haben die Möglichkeit, günstig Büroräume und Co-Working Spaces im INN.KUBATOR, dem ITC1 oder dem LINK zu mieten.