5 Minuten klingt überschaubar – das könnte man doch ab und zu fürs Klima aufbringen? Diese Idee hatte Prof. Dr. Markus Schmitt von der Hochschule Landshut, auch wenn sein gleichnamiges Projekt deutlich umfangreicher wurde.
5 Minuten fürs Klima – die Kanalinfo auf Youtube.
Markus Schmitt lehrt „Management und Nachhaltige Entwicklung§ an der Hochschule Landshut. Anfang 2022 hat er sich mit mit Prof. Dr. Maike Sippel von der Hochschule Konstanz und Prof. Dr. Florian Hörmann von der Hochschule Augsburg zusammengesetzt um zu beraten, was sie in ihrer Rolle als Hochschuldozent*innen für den Klimaschutz beitragen könnten. Alle drei waren bereits in mehreren verschiedenen Initiativen, Gremien und Organisationen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit engagiert. Die gemeinsame Idee: Kurze Video-Inputs, die für Klimafragen sensibilisieren und Tipps geben, wie man selber zum Klimaschutz beitragen kann. Diese Videos können in Lehrveranstaltungen abgespielt und diskutiert werden.
Videos und Diskussionsanregungen
Die mittlerweile neun Videoclips behandeln unterschiedliche Themen, etwa „Warum erfordert die Klimakrise dringendes Handeln?“ oder „Wie kann man gut über das Klima reden?“ Möchte ein Lehrender mehr als fünf Minuten auf das Thema verwenden, bieten einige der Videoclips auch Anregungen für eine vertiefende Aufgabe, die mit den Studierenden gemeinsam bearbeitet werden kann. Außerdem liefern die Videos konkrete Hinweise, wie jeder zum Klimaschutz beitragen kann, etwa durch eigene Lebensführung oder auch durch zivilgesellschaftliche Aktivitäten. Dabei werden auch philosophische Fragen aufgeworfen, zum Beispiel „Was ist mir eigentlich wirklich wichtig?“
„Wir sind überzeugt, dass wir die Klimaziele nur erreichen, wenn wir nicht lediglich technologischen und ökonomischen Fortschritt bejahen, sondern auch politischen und kulturellen“, meint Markus Schmitt. Besonders wichtig ist ihm und seinen Mitstreiter*innen, Mut zur Mitwirkung am Klimaschutz in all seinen Formen zu machen.
Screenshot aus einem der Videos von „5 Minuten fürs Klima“.
Die Entwicklung der Videos
Für die erste Prototypenphase haben die drei Professor*innen mit der Design Thinking-Methode „Persona“ gearbeitet: Dabei stellt man sich mehrere fiktive Personen der Zielgruppe konkret vor und überlegt sich, wie man diesen Personen das Thema „Klimaschutz“ bestmöglich vermitteln kann, wie man sie motivieren und empowern kann für eine aktive Rolle in der Nachhaltigkeitswende, wie man sie inspirieren kann zu einem veränderten Lebensstil oder zu politischem Engagement. Daraus haben sich Themen für die Videos ergeben, die man zum Beispiel im Laufe eines Semesters in einer Lehrveranstaltung verwenden kann. Gefilmt wurde erst einmal in Eigenproduktion: „Es ging uns dabei nicht um technische Perfektion. Vielmehr wollten wir möglichst schnell viel praktische Erfahrung sammeln: Wie sprechen wir die Studierenden am besten an, regelmäßig und vorhersehbar oder auch überraschend? Welche Themen regen zur Interaktion schon während der Lehrveranstaltung an? Welche Inhalte sind motivierend, welche langweilig oder irritierend?“, erläutert Markus Schmitt.
Überraschungen und Testläufe
In den ersten Testläufen gab es tatsächlich Überraschungen, wie Markus Schmitt berichtet: „Ich habe zu Beginn dieses Semesters einen unerwarteten ‚Anruf vom Klimaschutz‘ simuliert, indem ich den Wecker meines Smartphones auf 11:07 Uhr gestellt hatte. Ich war dann in dem Moment selbst so überrascht, dass mein fingiertes Telefonat offensichtlich sehr authentisch gewirkt hat. Jedenfalls hat mich ein Student drei Tage später gefragt, ob denn wirklich der Klimaschutz angerufen hätte. Und natürlich habe ich das Rätsel später noch aufgelöst.“
Mittlerweile haben schon erste Test-User die Videos verwendet – mit ermutigenden Rückmeldungen. Über Verbesserungsvorschläge freut sich das Team, denn das Projekt soll in die nächste Phase gehen. Für die Videoproduktion kommen nun Profis mit an Bord, um das Material visuell ansprechender aufzubereiten. Auch weitere Studierende und Lehrende wollen sich mit engagieren.
Besonders interessiert es Markus Schmitt, wie die Videos in der Praxis zum Einsatz kommen: „Manche nutzen tatsächlich einfach die vorproduzierten Videos. Andere überlegen sich selbst Themen, die sie dann persönlich vorbereiten und in ihre Lehrveranstaltungen einbinden. Das können Themen aus der aktuellen öffentlichen Klimadiskussion sein. Oder es sind Klima-Themen, die direkt an den regulären Vorlesungsstoff anknüpfen. Das mache ich zum Beispiel sehr gerne in meinem Modul ‚Technologie- und Innovationsmanagement‘.“
5 Minuten – deutschlandweit
Für die Zukunft wird es ambitioniert: Das Team möchte ab WS 2023/24 den deutschlandweiten Rollout angehen. Dazu werden verschiedene Plattformen und Netzwerke genutzt. Parallel dazu erschließen die Professor*innen mehr und mehr Unterstützer und Begleiter, um die „5 Minuten fürs Klima“ ständig zu verbessern.
Im Idealfall soll so eine Community of Practice entstehen, die die Initiative mitträgt und für einen Erfahrungs- und Materialaustausch sorgt. In der Begleitforschung wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie sie innerhalb kurzer Zeit Studierende für Klimaschutz interessieren und motivieren können.
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